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EnEV 2009 - die Sonne scheint weiter

Von: Mathias von Bredow

Baukeramische Tage von Hart Keramik in Waldsassen erneut Treffpunkt von über 100 Baufachleuten regional und überregional / Informationen für Verarbeiter, Bauplaner und Architekten aus erster Hand / Von der EnEV 2009 bis zum „Sonnenhaus“ / Wesentliche Botschaft: Monolithische Ziegelbauweise ohne Zusatzdämmung hält Schritt mit verschärften Bestimmungen der EnEV und übertrifft diese sogar / Auch moderne Keramik-Schornsteinsysteme helfen beim Energie sparen


Waldsassen / Schirnding (prs). – „EnEV 2009 – die Sonne scheint weiter“ – schon das Leitmotto der Baukeramischen Tage 2010 in Waldsassen signalisierte: Die Ziegelbranche hat sich auf die regelmäßigen Verschärfungen der Energieeinsparverordnung eingestellt und sieht der Zukunft gelassen entgegen. Technische Weiterentwicklungen, beispielsweise bei Poroton-Ziegeln, ermöglichen aufgrund hoher Wärmedämmwerte auch weiterhin den Einsatz des traditionsreichen Baustoffes ohne Zusatzdämmung. Das ist eine der wesentlichen Botschaften des diesjährigen Fachsymposiums, das erneut mehr als 100 Verarbeiter, Bauplaner und Architekten aus der Oberpfalz, Oberfranken und angrenzenden Regionen in die Klosterstadt lockte. Doch geht es dem Veranstalter, der Ziegelwerk Waldsassen AG Hart Keramik, mit Produktionsstätten in Waldsassen und Schirnding, um mehr: „Ziel des bereits Ende der 80er Jahre ins Leben gerufenen Zyklus ‚Baukeramischen Tage‘ ist es, den Fachleuten vom Bau nach Möglichkeit die besten und neuesten Informationen in punkto Energieeinsparung und Bauausführung zum Nutzen des Bauherren sowie der Umwelt aus erster Hand anzubieten“, so Vorstand Anton W. Hart.

Die EnEV ist trotz – oder gerade wegen – vieler Änderungen und Weiterentwicklungen seit ihrem Inkrafttreten im Jahr 2002 selbst für Fachleute manchmal nur noch schwer zu durchschauen. Und als ob die immer strengeren Vorgaben der seit Oktober gültigen EnEV 2009 nicht schon genug wären, sind bereits vor über einem Jahr in Gestalt des Erneuerbare Energien Wärmegesetz (EEWärmeG) weitere Vorschriften hinzu gekommen. Nur wenige Experten haben noch den vollen Durchblick. Einer von ihnen ist Dipl.-Ing. Stefan Horschler, einer der bundesweit bekanntesten Kapazitäten auf diesem Gebiet, der schon 2008 und 2004 bei den Baukeramischen Tagen etwas Licht ins Dunkel der komplizierten Materie bringen konnte. Seine beiden Vorträge gaben einen konzentrierten und verständlichen Überblick über die wesentlichen Neuerungen der EnEV 2009 und des EEWärmeG. Einer der Schwerpunkte lag dabei auf der Vorstellung der Referenztechnik für Wohngebäude. Im weiteren informierte Horschler dann über die Auswirkungen der verschärften EnEV in unterschiedlichen Bereichen wie Neubau, den nachträglichen Dachgeschossausbau sowie Bauen im Bestand.

Zweiter externer Referent für die Baukeramischen Tage war Architekt Georg Dasch, Gründer des Sonnenhaus-Instituts e.V. Sein Haupt-Anliegen ist es, den Slogan vom Nachhaltigen Bauen mit Leben zu erfüllen. Dasch ist der Vater des „Sonnenhauses“ – eine konsequente Weiterentwicklung hin zum 1-Liter-Haus der Komfortklasse. Als Höhepunkt seines bisherigen Schaffens gilt das Naturpark-Informationshaus in Zwiesel, größtes ganzjährig solar beheiztes Gebäude Mitteleuropas. Dasch erläuterte die wesentlichen Grundzüge des Sonnenhaus-Konzepts im Vergleich zum Passivhaus. Dabei stellte er unter anderem auch interessante Bezüge zum Baustoff Ziegel her, der, so der Architekt „ein typisches Kennzeichen für Nachhaltigkeit beim Bauen darstellt und dem Bauherren das Gefühl von Sicherheit, Dauerhaftigkeit und Wohnqualität vermittelt“.

Dass Hart Keramik auch hausintern über beachtliche Fachkompetenz verfügt, machten zwei weitere Vorträge deutlich: Was zu beachten ist, um konform mit den aktuellen EnEV-Vorschriften Neubauten in Ziegelbauweise zu errichten, darüber informierte Dipl.-Ing. Wolfgang Vogel, technischer Kundenberater des Unternehmens. Ein weiteres Hauptthema seines Vortrags war der Poroton-Ziegelkeller.

Zum Themenkreis der EnEV gehört neben der Wärmedämmung auch die Heizanlagentechnik. Energieeffizienz und Ressourcenschonung stehen dabei ganz obenan. Heizsystem und Schornstein bilden hier eine untrennbare Einheit. Dipl.-Ing. (FH) Sven Eulenstein, Leiter der technischen Entwicklung bei Hart Keramik, erläuterte die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten des W3G-Schornsteinsystems Multikeram. Das im branchenweit einmaligen Extrusions-verfahren hergestellte, äußerst stabile und bruchsichere Rohr ermöglicht so genannte, „multivalente“ Heizkonzepte – ein intelligenter Mix aus konventionellen Zentralheizungen für Erdgas oder Heizöl, Kamin- und Kachelöfen sowie Solaranlagen. Thema des Vortrags waren ferner Luft-Abgas-Schornsteine u. a. für Festbrennstoffe. Schließlich ging Eulenstein im Zusammenhang mit Holz-Pellet-Heizungen auf die neue Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) ein – sein beruhigendes Fazit: Angst vor Feinstaub bei modernen Holzheizungen ist unberechtigt.

 




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